Damen KF auf der Achterbahn der Gefühle

Bei der Meisterschaftsrunde in Männedorf müssen die Damen KF gegen die Iron Marmots Davos-Klosters und Floorball Albis je eine Niederlage einstecken. Das Bittere daran: unnötig waren sie beide.

Nicht erst seit Kurzem dürfen die Floorball Riders als die Wundertüten in der Gruppe 2 der Damen-Kleinfeld 1. Liga betitelt werden. Von „unberechenbar“ war zum Beispiel im Spielbericht nach dem letzten Duell mit dem kommenden Cup-Gegner die Rede. Ein Ruf, der für das eigene Team aber oftmals mehr Bürde als Würde darstellt. Denn: Mit Taktik hat diese Achterbahn der Gefühle wenig zu tun.

Die vierte Meisterschaftsrunde in Männedorf war einmal mehr ein Paradebeispiel: Hatten sich die Ritterinnen eine Woche zuvor noch mit einer herausragenden Teamleistung und klar ersichtlichen taktischen und technischen Fortschritten in den Cuphalbfinal gespielt (zum dritten Mal innert vier Jahren notabene), war davon gegen den Tabellendritten aus Davos-Klosters nicht mehr viel zu sehen. Inkonsequent und träge handelten sie sich in der ersten Halbzeit gegen die Bündnerinnen einen 0:3-Rückstand ein. Dass man das so nicht auf sich sitzen lassen wollte, darüber war man sich in der Pause einig. Und siehe da: es ging auch besser. Die Riders verkürzten auf 1:3, mussten aber postwendend den vierten Gegentreffer hinnehmen. In den Schlussminuten setzten sie alles auf eine Karte, nahmen die Torhüterin zugunsten einer vierten Feldspielerin heraus und erzielten zumindest noch das 2:4. Zu mehr als dem Halbzeitgewinn (2:1) sollte es aber trotz Steigerung nicht reichen.

Die nächste Hürde war noch einmal eine Stufe höher: Floorball Albis grüsste vor Runde 4 vom Leaderthron. Die Ritterinnen wussten, dass sie es besser machen mussten als im Spiel zuvor, wenn sie denn am heutigen Tag Punkte einfahren wollten. Motiviert starteten sie in die Partie, aber irgendwie passte erneut nicht so wirklich viel zusammen. Albis ging rasch 2:0 in Führung, die Riders wehrten sich mit Händen und Füssen, und mussten schliesslich mit einem 2:6-Rückstand in die Pause. Wer die Wundertüten kennt, weiss, dass eine solche Hypothek zur Halbzeit im Normalfall im Desaster endet – doch was ist denn schon normal? Die Ritterinnen entschieden sich für eine Spitzkehre auf der Achterbahn und warfen Albis alles entgegen, was an diesem Sonntagnachmittag im Spätnovember noch aus ihnen herauszuholen war. Das Resultat: eine Aufholjagd zum 5:6 (Halbzeitresultat 3:0 für die Riders) und die Erkenntnis, dass es nicht reicht, zweimal die zweite Halbzeit für sich zu entscheiden.

von Monika Reinhard