Weiter im Cup – 2 Punkte zum Meisterschafts-Auftakt

Die Damen-KF standen am Wochenende gleich doppelt im Einsatz: Am Samstag erspielten sie sich gegen Zweitligist Opfikon-Glattbrug ein 11:9 und somit die Qualifikation für den Cup-Achtelfinal, am Sonntag standen in aller Frühe in Flims die ersten beiden Meisterschaftsspiele gegen Aufsteiger Wolhusen (5:4) und die Red Devils (4:7) auf dem Programm.

Im Cup 1/16-Final trafen die Riders auf den Zweitligisten aus Opfikon-Glattbrugg – und erwischten einen klassischen Fehlstart. Nach nur einer Minute Spielzeit eröffneten die Gegnerinnen das Skore und gingen mit 1:0 in Führung. Doch die Zürcher Oberländerinnen erwachten nach diesem schlechten Start und schafften nur eine Minuten später den Ausgleich. Es folgte ein Hin und Her an Toren, bei welchem sich die Ritterinnen schliesslich aber mit 5:3 absetzen konnten.

Die Gäste konnten somit mit einem kleinen Polster ins zweite Drittel starten. Doch die Erfahrung der letzten Saison zeigt, dass solche Polster schnell dahin schmelzen können. Deshalb hiess es konzentriert weiter gute Defensivarbeit leisten und vorne den Vorsprung ausbauen. Diese Vorgaben wurden gut umgesetzt. So gut, dass der Schiedsrichter in der 27. Minute die Gegnerin vor dem Riders-Tor unfair gestoppt sah und einen Penalty anzeigte. Dieser wurde von der Torhüterin zwar souverän gehalten, doch in der darauf folgenden Unterzahl mussten die Riders dann leider doch ein Gegentor zulassen. Die Antwort der Zürcher Oberländerinnen folgte sogleich, doch auch die Opfikerinnen suchten wieder den Anschluss. Beide Teams wollten ihren Torhunger in der 30 Minute stillen – fielen in dieser einen Minute doch gleich drei Tore – zwei für die Riders, eines für Opfikon. Weitere Tore liessen die Ritterinnen in diesem Drittel aber nicht zu. Lieber wollten sie das Polster noch etwas weiter ausbauen, um beruhigt in den letzten Spielabschnitt starten zu können. 11:5 der Pausenstand nach zwei Dritteln.

Wer jetzt dachte, ein Sieg für die Riders sei eine klare Sache, war letzte Saison nie an einem Spiel dabei (dabei lohnt es sich alleweil!).  Es wurde nämlich noch einmal richtig spannend. Die Zürcher Oberländerinnen kassierten zwei Strafen, welche von den Gegnerinnen kaltblütig ausgenutzt wurden. Die Ritterinnen waren nicht mehr so konzentriert bei der Sache und liessen sich auch gerne vom Schiedsrichter ablenken. Dies rächte sich mit zwei weiteren Gegentoren, während die Riders im letzten Drittel selber den Ball nicht mehr ins Tor brachten. Fünf Minuten vor Schluss hatten sich die Zürcher Unterländerinnen bis auf drei Tore angenähert. Fünf Minuten effektive Spielzeit sind lang und auf dem Kleinfeld können in dieser Zeit noch viele Tore fallen. Deshalb hiess es für die letzten Minuten noch einmal cool bleiben, Ruhe bewahren und den Ball halten. So konnten die Ritterinnen den 11:9-Sieg am Ende sicher nach Hause gebracht werden.

Mit Kampfgeist und schweren Beinen zu zwei Punkten

Sonntagmorgen, 8 Uhr in Flims. Das Team der Wolhuserinnen steht im Matchdress bereit. Von den Riders sind gerade mal zwei Spielerinnen anwesend. Mit etwas Verspätung trudelte der Rest der Truppe dann aber zum Glück doch noch ein. Spielbeginn war erst um 9.Uhr, es blieb also noch etwas Zeit für die Vorbereitung. Nach der gewonnenen Cup-Partie vom Samstag war die Erholungszeit kurz und entschuldigte somit die etwas knapp bemessene Anfahrtszeit zu früher Stunde in die Berge. Doch trotz der wenig optimalen Vorbereitung war dieser Match das Pflichtprogramm der Runde. Wolhusen gab das Debüt in der 1. Liga. Die Aufsteigerinnen schienen jung und motiviert zu sein – eine gefährliche Kombination. Doch Ausreden gab es keine, weder die schweren Beine vom Vortag, noch die frühe Anspielzeit. Gegen den Aufsteiger mussten 3 Punkte her. Die Anweisungen waren klar: solide verteidigen, dann kommt die Offensive von alleine.

Die Aufsteigerinnen erwiesen sich als schussfreudig. So fiel das erste Gegentor bereits kurz nach Anpfiff. Zum Glück für die Riders wurde das Spiel nach dem ersten Tor vom Schiedsrichter unterbrochen. Er konnte die Teams schlecht auseinanderhalten, da die Tenues zu ähnlich waren. Während die Wollhauserinnen ihre Leibchen wechselten, nutzen die Riders die Zeit, um sich zu sammeln und neu zu starten.

Im zweiten Anlauf gelang der Start wesentlich besser. Die Riders konnten die vielen Torschüsse der Gegnerinnen besser in Schach halten. Schon bald konnten die Zürcher Oberländerinnen das Spieldiktat übernehmen. Dass dabei das Tempo nicht sehr hoch war, kam den müden Beinen der Riders entgegen. So konnte mit einem 3:1-Vorsprung in die zweite Halbzeit gestartet werden.

Doch die Wolhuserinnen wollten sich in ihrem ersten Spiel in der 1. Liga nicht so schnell geschlagen geben und konnten den Rückstand bis auf ein Tor aufholen. So wurde das Spiel am Ende noch zu einer Zitterpartie für die Riders. In den letzten Minuten ersetzten die Wolhuserinnen ihre Torhüterin durch eine vierte Feldspielerin um den Ausgleich zu erzwingen. Doch die Riders versuchten ruhig zu bleiben und den Ball möglichst in den eigenen Reihen zu halten um den knappen Sieg nicht zu gefährden. So konnte das 5:4 über die Runden gebracht werden. Die Pflicht im ersten Spiel war somit erfüllt, die ersten zwei Punkte im Trockenen.

Das erste Spiel war das Pflichtprogramm. Im zweiten Spiel sollte nun die Kür folgen. Gegnerinnen waren die Vize-Schweizermeisterinnen der letzten Saison: die Red Devils. Dass die Devils trotz grosser Veränderungen im Team auch diese Saison wieder ein Anwärter auf die Playoffs sind, zeigten sie von Beginn weg. Sie spielten schnell und die Schüsse waren präzise. Die Riders waren sich vom ersten Spiel ein gemächlicheres Tempo gewohnt und wurden dementsprechend überrollt. Immer mehr konnten die Zürcher Oberländerinnen jedoch mit dem Tempo mithalten und hielten die Devils gut in Schach. Doch leider waren die Gegnerinnen vorher genügend effizient gewesen, um mit einem Vier-Tore-Vorsprung in die Pause zu gehen.

In der Pause waren sich die Riders einig. Ein Spiel nur aus der Defensive zu spielen hat ja durchaus seinen Reiz, aber schöner wäre es, auch offensiv etwas zum Spielgeschehen beitragen zu können. Doch erst wurde noch einmal die Defensive auf die Probe gestellt. Der Schiedsrichter hatte offenbar zu viele Hände, Ellbogen und Knie am falschen Ort gesehen weshalb zuerst die erste Riders-Spielerin und nur eine halbe Minute später gleich schon die zweite auf die Strafbank gesetzt wurde. Aus diesem langen Unterzahlspiel resultierte aber dank gutem Boxplay nur ein Gegentor. Kurz darauf durften die Riders selber endlich auch das Spieldiktat übernehmen und verwerteten ihrerseits die Chance im Powerplay. Nun schienen die Ritterinnen plötzlich Blut geleckt zu haben. Die Riders lösten sich aus ihrer defensiven Haltung und begannen mitzuspielen. Die Aufholjagd folgte – aber leider zu spät um den Devils den Sieg noch ernsthaft streitig machen zu können. Trotz der 4:7-Niederlage können die Riders stolz auf die gute Teamleistung und die Defensivarbeit in diesem Spiel sein.

Verfasserin: Lili Müller, Bild: Viebke Rasmussen