Endstation Baar: Lokomotive gestoppt, Dampf abgelassen – klarer Derbysieg gegen Stäfa

Die zweite Spielrunde stand voll im Zeichen zweier Dauerbrenner-Duelle: das Derby gegen die Loki Stäfa und der Schlagabtausch mit den altbekannten Devils aus der March. Es folgten zwei klare Resultate, einmal zugunsten und einmal zu Lasten der Riders, wobei ein grossartiger Derby-Triumph überwiegen wird.

Die Reise ging am vergangenen Sonntag bis nach Baar ins Zugerland. Die White Indians luden ein zum Unihockeytag in der Sternmatt II, wo es pro Team mindestens eine Garderobe und pro Spieler eine Dusche gibt. Platzmangel gab es in der Halle somit kaum, eher Parkplätze sind direkt vor der Halle Mangelware, wodurch eine kurze Wanderung vom Parkplatz entlang den eher Schnitzeljagd-mässig platzierten Wegweisern inklusive war. So musste selbst Diggi seine Kaffee-Kutsche für einmal mehr als 5 Meter vom Halleneingang abstellen. Ist aber natürlich absolute Nebensache, was an diesem Nachmittag zählte war allen so klar wie Gin und Vodka: der Derbysieg gegen Stäfa war das grosse Ziel. Die Affiche wie gewohnt prickelnd und zusätzlich von der Stäfner Unihockeyredaktion heraufgepauscht mit dem schon fast traditionellen “Scharfmacher”, der jeweils bereits vor der Partie grosse Töne spuckt und gewisse Wortpfeile in Richtung DüBuRü (Dürnten-Bubikon-Rüti), so die eigens verwendete Abkürzung in den Berichten, feuert. Für die Stäfner war es ohnehin ganz ein spezielles Wochenende. Das nur alle 5 Jahre stattfindende Herbstfest fiel prompt auf das Wochenende wo auch Derbytime war, der Festumzug musste also ohne das Fanionteam und die Loki Koryphäen stattfinden. Nicht aber das Fest! Da war die gesamte Riege um Schumacher, Franchini 1x und 2x inklusive Torwart Engel munter vertreten. Mit der Festbar “Stellwerkstörung” war der Verein am Fest natürlich passend gleich neben dem Bahnhof präsent.

Item. Um 13:30 Uhr war es wieder soweit, die Breitensport-Unihockey-Schweiz blickte mit voller Spannung auf den Hallenboden der Sternmatt in Baar zum Face-off des Spiel des Tages. Mittlerweile kann man über Sporttip für diesen Kracher sogar auf Anzahl gebrochener Stöcke pro Spieler und Anzahl Parkplatzmutationen wetten. Dieses Derby hält immer eine Geschichte bereit, nun wie sollte diese der Herbstversion 2025 aussehen?
Die Anfangsphase war ungewöhnlich ruhig, wie wenn man bei der Flughafenkontrolle noch einen Gürtel trägt: ein “Abtasten” war die Folge. Die Stäfner mehr im Ballbesitz, fanden aber kaum den Weg vors Tor, auch nicht im Powerplay. Plötzlich fiel stattdessen nach einem schnellen Gegenstoss das 1:0 für die Riders. Matteo netzte ein zur Führung. Damit ging es auch in die Pause. Danach fasste sich nach einem Freischlag Bluzet quasi von der blauen Linie angestachelt direkt vor den Augen seiner besseren Hälfte auf der Tribüne ein Herz und zimmerte das Zuspiel von Niel in die Maschen, 2:0! Apropos Niel, der Jungspund nahm kurz darauf bereits zum zweiten Mal Platz auf dem noblen Gartenstuhl, Stockschlag das Verdikt nachdem er in der ersten Hälfte bereits wegen mangelhaftem Abstand gesessen hatte. Auch dieses Powerplay konnten die Stäfner jedoch nicht nutzen. Ganz im Gegenteil: Theo henkte Trachsels Zuspiel via Torumrandung in den Bügel zum 3:0 für die Ritter. Die Stäfner nahmen ihr Timeout und mussten nun ihr Spiel umstellen. Doch die Zeit schwand und bald schon kam der sechste Feldspieler. Doch es kam kein Anschlusstreffer, hingegen krönte Theo seine Leistung noch mit dem Hattrick im Forme des Empty Netters zum 4:0. In der Schlussphase fiel dann zwar noch das 4:1, hatte aber keinen Impact mehr. Ein klarer Derbysieg war kurz darauf Tatsache, extrem effiziente Riders gewannen an diesem Nachmittag gegen müde und harmlose Lokeriche und fuhren den klarsten Sieg in diesem Duell ein, seit Beginn der huberischen Berichterstattungen.

Die Stellwerkstörung war bei den Stäfner offensichtlich nicht behoben. Allgemein war es ein komisches Spiel, ungewöhnlich ruhig und die gewohnten Sticheleien und Szenen wie am Schwingfest gabs auch nur in raren Mengen. Die Stäfner hatten grundsätzlich viel vom Spiel und vermutlich auch mehr den Ball, konnten damit aber nicht viel anfangen, weil die Riders stark um den Slot verteidigten, gute Blocks setzten und Marco im Tor auch bärenstark war. Sein Gegenüber, Loki-Goalie Engel machte an diesem Wochenende definitiv den besseren Eindruck als Keeper an der Bar als im Tor. Die Shots in Stäfa konnte er definitiv besser händeln, als die Schüsse der Riders Offensive, da half auch kein Schuhbändel-Öffnen bei Diggelmann noch etwas dagegen. Die Dürntner Clublegende meinte nach Spielschluss nur “Den Stäfnern haben wir es heute gezeigt, der Frohberg gehört nun eigentlich zum Gemeindegebiet von DüBuRü.” Die Paradelinie schien zudem nach diesem intensiven Wochenende etwas blass, es schien, als hätten Franchini-Schumacher das Pulver am Herbstfest verschossen – Flasche leer, der Dampf war abgelassen. So machten die Ritter auch Stäfa Captain Danningers Punkteschnitt mit deren ersten Saisonniederlage zur Sau, womit die Statue des Patrioten wohl noch eine Weile das Stäfner Hafenbecken zieren wird, statt eine eines Stäfner Loki Kapitäns. Dank einer hervorragenden Defensivleistung, dem topjustieren Visier Theos und einer grossartigen Chancenverwertung entschieden die Riders die Partie letztlich klar für sich.

Damit aber noch nicht genug. Es wartete schliesslich auch noch der Schlagabtausch gegen die Red Devils March-Höfe, ein Team, das etwas ist wie eine Schachtel Pralinen und man nie richtig weiss, was man kriegt. An diesem Sonntag waren sie stark besetzt und wirbelten die Riders Defensive mächtig durcheinander. Mit einem 1:0 Rückstand ging es zum Pausentee. In Halbzeit 2 schraubten die Aussenschwyzer dann nochmals einen Gang höher und prompt vielen die Tore wie in Scharen und es stand nach 30 Minuten schliesslich 5:0 für die Teufel. Es waren 5 zu schwache Minuten der Riders. Offensiv waren die Devils an diesem Nachmittag eine Klasse besser und spielten stark auf. Den Rittern gelang hingegen in der Offensive nicht mehr so viel in diesem Spiel. Einige gute Angriffe gab es zwar, das reichte jedoch nicht aus um den Torwart zu bezwingen. Immerhin gelang in der Schlussphase noch der Ehrentreffer, Eichi drückte den Ball nach dem Versuch von Hubi über die Linie. Letztlich ging die Partie mit 1:6 verloren. 

So nahm man 2 Punkte aus dem Derbysieg wie auch die erste Saisonniederlage vom Zugerland über den Zürichsee an diesem Herbstsonntag mit nach Hause. Überwiegen wird aber der grossartige Triumph gegen die Loki Stäfa, welcher genug Motivation gibt für die nächsten Fights. Am 26. Oktober geht es in Altendorf zur nächsten Runde und hoffentlich zu den nächsten Siegen.

Für die Riders im Einsatz:
Goalichlaus Kläusler, Strafstuhl-Bieri, Senfli, Hebammerich Frodo, Kohlrabi, Vilib Meier, Trickli-Trachsel, Derbysieg-Diggi, Wyberhaggen-Gyr, Blueline-Bluzet, Hauruck-Hubi, Eichelgooler, Hättrick-Theo, Coach Waldemar