Berg- und Talfahrt zu Weihnachten

 

Am 20. Dezember stand die letzte Meisterschaftsrunde im 2015 auf dem Programm. Von den früheren Runden langsam an die frühen Spielzeiten gewöhnt, trafen wir uns auch diesmal bereits um 07.45 Uhr im nebligen Rüti.

Die Fahrt ging nach Waldkirch, St. Gallen, wo der erste Gegner, Zürich Lioness auf uns wartete. Auf dem Papier eine klare Sache, sind sie doch eher im hinteren Tabellenbereich platziert, wir hingegen auf Platz 3. Aber irgendwie passte in diesem Spiel noch nicht soviel zusammen, wir zeigten nicht das, was wir konnten und was erwartet wurde. Dann aber in der 9. Minute spielte Lia Rothenbühler einen perfekten Pass zu Iris Brünn, welche sich ein Herz fasste, alle umlief und den Ball wunderbar im Tor versenkte! Nun besserte sich das Spiel ein wenig, waren wir jetzt doch mehrheitlich in der gegnerischen Spielhälfte. Aber ins Tor wollte der Ball vor der Pause trotzdem nicht mehr. In der zweiten Spielhälfte war klar, dass etwas gehen muss, und wir versuchten es, kämpften und dann in der 30. Minute fiel das langersehnte nächste Tor durch Olivia Stettler.  Doch jetzt spielten wir so offensiv, dass wir die Verteidigung vernachlässigten und prompt fiel kurz darauf der erste Gegentreffer und so stand es nur noch 2:1. Jetzt war das Spiel sehr nervös wir störten uns sehr an der unfairen Spielweise des Gegners, eine unserer Spielerinnen wurde hart über die Bande gecheckt, doch der Pfiff der Schiedsrichterin blieb aus, was uns in alle in Aufruhr versetzte, was sich dann auch im Spiel widerspiegelte. So war es auch keine Überraschung mehr, dass wir in der 47. Minute noch den Ausgleich zum 2:2 hinnehmen mussten. Jetzt war die Luft komplett raus, es war ein Krampf und kein schönes Zusehen mehr, wir hatten sogar Glück, dass wir noch einen Punkt retten konnten. Das Spiel war vorbei, die Nerven blank und der Ärger riesig!

 

Die Tränen versiegen, die Nerven beruhigen und das Spiel abhaken war die Devise, es stand ja noch das zweite Spiel gegen Appenzell an. Dies forderte allerdings eine gewaltige Steigerung, hatten wir doch das letzte Spiel gegen sie verloren.

Die Trainerin fand aber offenbar die richtigen Worte, wir waren richtig motiviert, wir wollten uns und den mitgereisten Zuschauern schliesslich zeigen, was wir können! Wir wussten vom letzten Match, weshalb wir verloren haben, die Appenzellerinnen können alle sehr gut schiessen. Es war ein guter Start wir liessen den Ball sehr gut laufen und spielten ruhig und konzentriert. Der Gegner kam kaum zum Schuss, und wenn doch, dann wurde dieser geblockt. Nach vorne wurde schön kombiniert und so schoss Olivia Stettler in der 15. Minute auf Pass von Laila Kellenberger das 1:0. Und in der 17. Minute zog Esosa Osa mit einem schönen Weitschuss gleich zum 2:0 nach! Die Freude war gross und man sah endlich wieder Spielfreude bei den Ritterinnen, das erste Spiel war nun definitiv abgehakt!  In der 19. Minute genügte aber bereits eine Unaufmerksamkeit und schon stand es nach einem Drehschuss einer Appenzellerin nur noch 2:1, was auch das Pausenresultat war. In der zweiten Hälfte ging es im gleichen Stil weiter, es war ein gutes, spannendes Spiel, mit Chancen auf beiden Seiten. Jetzt war es der Gegner, der mit einem Pass übers ganze Feld unsere Verteidigung aushebelte und so zum 2:2 Ausgleich kam. Wir liessen uns aber nicht aus der Ruhe bringen, wir spielten einfach weiter wie bisher und unser Kampfgeist wurde belohnt, wieder konnte Olivia auf Pass von Laila zum 3:2 einnetzen! Wir kämpften und spielten weiter und konnten so den Sieg ohne nervös zu werden nach Hause tragen!

Wie recht die Trainerin vor dem Spiel mit ihrer Prophezeiung hatte: Wir sind nach dem ersten Spiel tief unten, dafür fliegen wir im zweiten umso höher!

 

Olivia Stettler, U21