«Ich hoffe, dass mich jede Spielerin überrascht!»
Tick Tack! Der Countdown für die neue Saison läuft, die FB Riders sind in den Startlöchern. Allen voran unsere Damen NLA, die am Samstag, 20. August mit dem Kracher gegen Dietlikon das Rennen um einen Playoff-Platz eröffnen. Vor dem Spiel spricht Trainer Stefan Jakob mit Ladystrike.com über Änderungen, Ziele und Stärken des Teams.
Wie schon vor einem Jahr hat das Team der Riders nach der letzten Saison diverse Veränderungen erfahren. Hast du nie den Glauben daran verloren, ein konkurrenzfähiges Team stellen zu können?
Nein! für mich war immer klar, dass wir nicht die Topstars im Team haben werden. Ich weiss jedoch auch, dass ein Topstar allein keinen Erfolg garantieren kann. Entscheidend ist, dass man als Team auftritt, dann spielen in vielen Situationen technische oder läuferische Fähigkeiten keine entscheidende Rolle. Um dies zu erreichen, möchte ich künftig klar mehr Stabilität im Team. Das bedeutet im Klartext: nicht zu viele Abgänge und Neuzuzüge.Auf dieses Ziel arbeiten wir hin und es wird sich zeigen, was wir damit im Zürioberland in den nächsten Jahren erreichen und bewirken können.
Welche Ziele habt ihr euch für die bevorstehende Saison gesetzt?
Ich werde nie einen Tabellenplatz als Saisonziel äussern. Für mich beziehungsweise uns zählt jedes einzelne Spiel und dieses wollen wir immer gewinnen. Dabei ist für mich entscheidend, dass jede einzelne Spielerin Fortschritte macht. Wenn wir das schaffen, werden wir auch als Team erfolgreich sein. Nach einer Saison wie der letztjährigen (13/14) sollte sich jede Spielerin bewusst sein, dass es vollen Einsatz braucht, um nicht wieder am Tabellenschluss zu enden. Insofern ist ein klares Ziel bereits jetzt definiert.
Wo liegen die Stärken deines Teams?
Wie bereits erwähnt, ist unsere grösste Stärke, dass wir als geschlossenes Ganzes auftreten. Zudem werden wir in der Liga häufig unterschätzt und wahrscheinlich vom einen oder anderen Team ein wenig belächelt. Ich hoffe, wir können mit dieser «Underdog»-Rolle gut umgehen und auch den Top-Teams die Stirn bieten und Punkte stehlen.
Wie sah eure Vorbereitung auf die kommende Saison aus?
Es hat sich nicht viel geändert und dies wird es wohl auch nie. Zum klassischen Sommertraining gehören Konditions- und Krafttraining, Hallentrainings, Testspiel und Theorielektionen. Innerhalb dieses gesetzten Rahmens habe ich aber sicher neue Ideen und Inputs eingebracht. Ob dies am Ende zum Erfolg führt, wird uns die kommende Saison zeigen.
Was denkst du, welche deiner Spielerinnen wird in der kommenden Saison am meisten überraschen?
Ganz ehrlich? Ich hoffe, dass mich jede Spielerin auf ihre Art und Weise überrascht! Denn eine einzelne Spielerin kann im Extremfall ein Spiel drehen, jedoch nicht eine ganze Saison prägen. Mir persönliche ist das Kollektiv viel wichtiger als eine einzelne Glanzleistung.
Nach der Saison 2013/14 hast du deine Trainerkarriere vorläufig an den Nagel gehängt und hast beim UHC Uster als «später Rookie» eine NLA-Spielerkarriere gestartet. Nun bist du zurück bei den FB Riders. Kannst du von dieser Auszeit und der Spielererfahrung auf höchster Ebene auch etwas für deinen jetzigen Trainerjob mitnehmen?
Das Gefühl zu haben, dass nur die eigene Idee, Vorstellung oder Meinung dich ans Ziel bringt, führt sehr oft zu einem gnadenlosen Abstieg. Ich höre gerne zu, schaue, was andere machen und hinterfrage mich danach, ob ich etwas davon für mich brauchen kann. Dies können Inputs von einem Spieler sein, die Art eines anderen Trainers oder Erkenntnisse aus einer Diskussion mit Spielerinnen. Klar ist, die Saison in Uster hat mich persönlich als Spieler sowie auch als Trainer weitergebracht. Diese Zeit werde ich nie vergessen!
(Interview: www.ladystrike.com)