Die Pleitenserie geht weiter
von Daniel Hess, Zürcher Oberländer
Die unrühmliche Serie der Floorball Riders hält an: Nach dem 0:11 am Samstag bei Leader Dietlikon unterlagen die Oberländerinnen gestern dem Tabellenletzten Höfen 4:7 und sind nach 14 aufeinanderfolgenden Niederlagen neues NLA-Schlusslicht.
Am Ende bewiesen die Floorball Riders gegen Höfen, dass nach einer gefühlten Ewigkeit ohne Erfolgserlebnis zumindest ihre Moral intakt ist. Lange vor der Schlusssirene versuchte das Heimteam mit sechs Feldspielerinnen, den 3:5-Rückstand noch wettzumachen. Vendula Polenska traf nur den Aussenpfosten, ein Schuss von Andrea Benz wurde geklärt. Noch einmal gab es ermutigendes Klatschen von Tribüne und Bank. Und tatsächlich: Eineinhalb Minuten vor Schluss brachte Narelle Kihm mit dem Anschlusstreffer die Hoffnung auf einen Punktgewinn zurück.
Weil der UHC Höfen in den Schlusssekunden aber gleich zweimal ins verwaiste Tor traf, war es schliesslich gegen den bisherigen Tabellenletzten wie gewohnt in dieser Saison: Am Ende jubeln die anderen. Die Bernerinnen taten es nach dem 7:4-Sieg überschwänglich – und verdient, wie Erich Egli eingestand. «Höfen hatte eine ganz andere Körpersprache, glaubte mehr an sich selbst und agierte dementsprechend mit der grösseren Überzeugung», sagte der Riders-Coach. Stürmerin Benz schmeckte die Niederlage zwar «bitter, denn wir haben fast mehr für das Spiel gemacht», auch ihr war aber nicht entgangen, dass die Gäste «kaltblütiger gewesen» waren.
«Beim 0:11 besser»
Die Partie stand unter dem Motto «Not gegen Elend». Beide Teams hatten im bisherigen Saisonverlauf einen einzigen Sieg errungen – bezeichnenderweise jeweils gegen den gestrigen Gegner. Die Riders waren tags zuvor von Leader Dietlikon auswärts 0:11 deklassiert worden, auch wenn sie dabei gemäss Egli und Benz besser gespielt hätten als in der Begegnung gegen Höfen. In dieser half selbst ein Start nach Mass mit dem frühen Führungstreffer von Katja Timmel (2.) nicht, die deutlich spürbare Verunsicherung zu überwinden. Ein Fehler von Goalie Martina Fauser, die einen harmlosen Schuss passieren liess, bescherte den Gästen den schnellen Ausgleich (5.).
Die Oberländerinnen entwickelten in der Folge gegen die spielerisch bescheidenen Bernerinnen wenig Zug auf das Tor, hatten selten eine zündende Idee und konnten technische Mängel nicht vertuschen. Darüber hinaus leisteten sie sich zu viele Abspielfehler und sündigten im Abschluss. Zu Pech und Unvermögen gesellten sich Strafen. Eine von diesen nutzte Höfen bereits nach fünf Sekunden zum 1:2 (13.).
Der mittlere Abschnitt hätte für das Heimteam nicht besser beginnen können: Topskorerin Diana Isjomina glich nach nur einer halben Minute aus. Danach aber verpassten es die Oberländerinnen, aus einer Phase krasser Überlegenheit Nutzen zu ziehen. Gleich mehrere Grosschancen wurden vertan, bevor sich die Gäste aus der Umklammerung lösten und mit einem Doppelschlag auf 2:4 davonzogen. Diese Hypothek wog letztlich zu schwer, auch weil Höfen auf das 3:4 durch Benz (36.) umgehend eine Antwort wusste.
Favoritenrolle abschieben
«Über dieses Spiel gibt es nichts Positives zu sagen, da will ich nichts schönreden», sagte Egli hernach. Gerade im Hinblick auf die bevorstehenden Playouts, in denen die beiden Teams erneut aufeinandertreffen werden, bedeutet die Niederlage für die Riders einen weiteren herben Dämpfer. Zum Vorbild nehmen sollten sich die Spielerinnen nun ausgerechnet Höfen. Die Bernerinnen verstünden es nämlich, mit ihrer schwierigen Situation gelassen umzugehen; seine Schützlinge hingegen seien derzeit völlig blockiert, sagte der Trainer. Bevor er doch noch etwas fand, das ihn zuversichtlich stimmte: «Nun können wir Höfen die Favoritenrolle zuschieben, was bei einigen von uns vielleicht den Knopf bereits löst.»
Dürnten-Bubikon-Rüti – UHC Höfen 4:7 (1:2, 2:3, 1:2)
Sporthalle Elba, Wald ZH. 75 Zuschauer. SR Bösch/Rosenberger.
Tore: 2. Timmel (Benz) 1:0. 5. Bleuer (Dazio) 1:1. 14. Meer (Egli) 1:2. 21. Isjomina (Ramussen) 2:2. 30. Seiler (Baumann) 2:3. 32. Hirschi (Dazio) 2:4. 36. Benz 3:4. 37. Winkler (Egli) 3:5. 59. Kihm (Timmel) 4:5. 60. (59:55) Egli 4:6. 60. (59:59) Knutti 4:7.
Strafen: 4mal 2 Minuten gegen Dürnten-Bubikon-Rüti. 1mal 2 Minuten gegen UHC Höfen.