Riders im Umbruch
Als die neuen Trainer Gomez und Egli die Mannschaft im vergangenen Mai zu einem Kickoffabend begrüssten, tat sich bei den Riders personell einiges seit dem Saisonende. Schon vor dem Kickoff war bekannt, dass die Verantwortlichen zur neuen Saison nicht mehr mit Leistungsträgerinnen und Nationalspielerinnen wie Captain Sarah Altwegg, Jenni Timonen, Katri Luomaniemi, Marianne Muuri und Torhüterin Heidi Jud planen können. Letztere wechselt zu den Red Ants. Alle anderen suchen eine neue Herausforderung in den nordischen Topligen. Dazu zieht es die langjährige Teamstütze Tanja Frölich, aus beruflichen Gründen, zurück ins Bündnerland in eine untere Liga. Erst im Juli suchten zwei weitere Spielerinnen – Tamara Schmucki und Kim Buchs – das Weite und zogen ein paar S-Bahn Stationen weiter nach Dietlikon.
Rein auf dem Papier betrachtet konnten die vielen Abgänge nicht adäquat ersetzt werden. Einizig die Tschechin Vendula Polenska (aus Zug) und Lettin Diana Isjomina (aus Burgdorf) dürften dem NLA-Mainstream bereits bekannt sein. Aus der finnischen Stadt Oulu kommt zudem die erfahrene Verteidigerin Maiju Kinnunen ins Zürcher Oberland. Alle anderen Neuzugänge sind noch junge, jedoch aufstrebende Talente mit grossem Zukunftspotenzial. Aus Dietlikon kommen die U21-Schweizermeisterinnen Jenny Lohrer und Noemi Fergg nach Rüti. Ebenfalls aus Zürich stösst Sira Alder zum Team, die zum ersten Mal NLA-Luft schnuppert und sich hier durchsetzen will. Komplettiert wird der Kader durch den eigenen Nachwuchs. Aus der U21 bereichern mit Malgorzata Jablonowska und Silvana Raimann zwei sehr lernwillige Juniorinnen das Team. Wieder wissen will es auch Daniela Spaargaren. Sie ist ein sprichwörtlicher Last-Minute Transfer aus dem hauseigenen Kleinfeld-Team, welcher der Ridersabwehr zusätzliche Stabilität verleihen wird.
Zwei sehr wichtige Transfers konnte man zudem im Staff realisieren. Die langjährige Internationale Andrea Benz unterstützt die beiden Trainer als Teammanagerin. Mit Ralf Müllhaupt konnte zudem ein sehr erfahrener Torhütertrainer verpflichtet werden.
Übriggeblieben ist also eine zum Teil runderneuerte, junge und bis in die Haarspitzen motivierte Mannschaft, die sich vom ersten Trainingstag an, von all den Vorgängen neben dem Feld nicht beeindrucken liess und Training für Training sehr konzentriert und akribisch arbeitet. Abgerundet wurde diese positive Sommervorbereitung mit einem äusserst erfolgreichen Trainingslager, bei welchem das Team (noch) näher zusammenrückte. Zudem wurden spielerisch, wie auch taktisch, alle Trainingsziele erfüllt. Man befindet sich also gut fünf Wochen vor dem ersten Punktspiel gegen Dietlikon auf einem sehr guten Weg.
Trotz der vielen namhaften Abgänge zeigt sich Cheftrainer Gomez zuversichtlich: „mit dem Kollektiv kann man sehr viel erreichen. Namen alleine schiessen keine Tore. Zudem verfügt der Kader auch über genügend individuelle Klasse, die gepaart mit einem starken Kollektiv die gewünschten Resultate bringen wird.“
Das Ziel des neuen Trainergespanns ist es ein konkurrenzfähiges Team zu formen, bei welchem der Leistungsgedanke vorherrscht und die mannschaftliche Geschlossenheit im Vordergrund steht. Das Team soll der „Star“ sein. Zudem will man nachhaltig arbeiten, damit die Spielerinnen im Zürcher Oberland eine Perspektive für Leistungssport sehen und man nicht jedes Jahr solch grosse Kadermutationen dulden muss.